Fledermäuse & Knochen

Aus krächzenden Lautsprechern ertönen alte Instrumente zum kambodschanischen Feiertag. Das halbe Land pilgert. Ein heiliger Berg ist eines ihrer Ziele. So wie wir klettern sie in kochender Hitze zum Gipfel. Nach Ausgleich einer kleinen Korruptionsgebühr lässt uns der Polizist passieren. Die Aussicht ist erstaunlich. Die flachen Ebenen, nur unterbrochen von Straßen und Wasserkanälen. Am Ziel angekommen erwarten uns die obligatorischen Anbetungsstätte und Affen die kleine Kinder angreifen. Die roten Khmer haben ihre eigene Bevölkerung vor 50 Jahren gefoltert, hingerichtet und die Leichen in eine Höhle geschmissen. Der Ort ist heute zugänglich. Die Knochen liegen noch da. Ein skurriler Anblick.

Die Besucher sitzen aufgereiht wie im Kinosaal vor dem großen Loch und warten auf das Schauspiel das pünktlich zum Sonnenuntergang beginnt. Ein ununterbrochener Strom aus Fledermäusen fliegt aus einer Höhle. 40 Minuten lang brechen tausende davon zu ihrem nächtlichen Mahl auf. Sie stürzen sich auf die Insekten der Reisfelder und kehren früh morgens zurück.